Die wohl wichtigste Eigenschaft der Luzerne ist der hohe Eiweißgehalt, dazu ist die Aminosäure Lysin hochdosiert enthalten. Aminosäuren sind an allen lebensnotwendigen Vorgängen im Organismus des Pferdes beteiligt. Insbesondere für Pferde, die einen hohen Energiebedarf haben, ist Luzerne als Futterpflanze also hervorragend geeignet. Deshalb steckt Luzerne häufig als Pellets in Futter für Sportpferde. Wer auch beim Freizeitpferd auf die positiven Eigenschaften der Luzernecobs nicht verzichten möchte, kann auf Luzernemischungen setzen, die einen Anteil Heu und Stroh enthalten. So kann ein Überschuss an Eiweiß im Pferdefutter vermieden werden.
Noch immer hält sich der Glaube, dass Eiweiß der Auslöser von Erkrankungen wie Hufrehe sei. Tatsächlich wurde mittlerweile mehrfach belegt, dass Hufrehe in den meisten Fällen durch eine Erkrankung im Zuckerstoffwechsel ausgelöst wird, nicht etwa durch Eiweiß. Eine Unterversorgung mit Eiweiß kann dagegen das gesamte Stoffwechselgeschehen einschränken und die Vitalität des Pferdes stören.
Luzerne enthält einen hohen Anteil an Calcium und Eisen in sehr guter Qualität. Insbesondere Calcium ist ein wichtiger Baustein für das Knochenwachstum, Luzerne ist somit gerade für junge Pferde im Wachstum gut geeignet. Außerdem enthalten Luzernecobs je nach Standort sogar mehr Calcium als Heu, was sie zu einer wertvollen Aufwertung der Grundfütterung sowie zu einem faserreichen Kraftfutterersatz macht. Bei Pferden, die mit hohen Mengen an Getreide gefüttert werden, können Luzernecobs gut zum Ausgleich des Phosphoranteils in Hafer, Gerste oder Mais gefüttert werden.
Luzerne ist sehr struktur- und faserreich, verlängert damit die Fresszeit des Pferdes und regt die Speichelproduktion an. Das wiederum wirkt neutralisierend auf den sauren Magensaft - was besonders Erkrankungen wie Magengeschwüren entgegenwirkt. Die Mischung aus Eiweiß, Magnesium und Calcium im Futter kann Veränderungen der Magenschleimhaut und des Magen-Darm-Traktes vorbeugen. Luzernecobs sind also gerade für Pferde mit Magenproblemen sinnvoll.
Im Gegensatz zu anderen Kraftfutter-Sorten, Getreide oder Cobs haben Luzernecobs einen deutlich geringeren Gehalt an Zucker und Stärke - woraus sich auch ein niedriger Energiegehalt ergibt. Auch Pferde, die unter Kotwasser leiden, können von Luzerne im Futter profitieren: Die in den Pellets enthaltenen Pektine unterstützen den Aufbau der Dickdarmflora und die Verdauung.
Grundsätzlich ist Luzerne für alle Pferde mit einem erhöhten Eiweißbedarf geeignet. Dazu gehören: Pferde im Wachstum, Pferde in der Zucht, im Leistungssport oder ältere, schwerfuttrige Pferde. Für das durchschnittliche Freizeitpferd ist der besonders hohe Gehalt an Eiweiß im Futter allerdings nicht zu empfehlen. Hier eignet sich die Luzerne eher als Zugabe für das Kraftfutter sowie als Raufutter, um die Kautätigkeit anzuregen.
Wichtig bei der Herstellung der Luzernecobs ist die schonende Trocknung, um die Nährstoffe der Luzerne zu erhalten und die gute Qualität des Pferdefutters sicherzustellen. Bei Bayernfutter werden die Pflanzen nach der Ernte ohne Zusatz von Melasse zu Cobs verarbeitet. Denn auch wenn die Melasse durch den hohen Zuckergehalt gut klebt - enthält sie eben genau das: Zucker.
Optimal ist die Fütterung in Form von Pellets oder Luzernecobs in Kombination mit Raufutter wie Heu. Die zu verfütternde Menge an Luzerne muss an das Gewicht des Pferdes angepasst werden. Außerdem müssen die Cobs vor der Fütterung aufgeweicht werden.
Selbstabholung:
Jeden Samstag von
10:00 - 12:00 Uhr
in Kienlohe - 92256 Hahnbach